Tun wir es einfach!
Fangen wir mit dem Klimaschutz vor dereigenen Haustür an.
Haben Sie auch genug? Jeden Tag wird man von Negativemüberrollt: Krisen, Krieg, Klimawandel. In der Redaktion der VorarlbergerNachrichten, wo wir täglich versuchen, das Weltgeschehen bestmöglich undgewissenhaft für Sie aufzubereiten, sind manche Tage schwierig: Nur schlechteNachrichten. Aber Aufgabe einer Zeitung ist es eben, umfassend zu informierenund nichts auszufiltern.
Geradebei den Themen Klimawandel und Artenvielfalt kann das schnell zu einem Gefühlder Hilflosigkeit bis hin zur Resignation führen. Europa wurde in denvergangenen Jahren von Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und anderenExtremwetterereignissen geplagt. Auch Vorarlberg bleibt nicht verschont, wiedas Starkregenereignis im August zeigte. Ein Blick über die Landesgrenzen machtnicht optimistischer. Die Meere sind stellenweise viel zu warm. Die Arktisschmilzt im Rekordtempo. Urwälder verschwinden. Die Roten Listen deraussterbenden Arten werden länger. Was soll der oder die Einzelne da bewirken?
Dieapokalyptischen Szenarien sind zermürbend und ermüdend. Dann lieber gleich garkeine Nachrichten mehr konsumieren. Die Umweltpsychologin Isabella Uhl-Hädickevon der Universität Salzburg hat erforscht, wie wir Menschen auf die Klimakrisereagieren und welche Rolle die Medien dabei spielen. Ihre Ergebnisse hat sie indem Buch „Warum machen wir es nicht einfach?“ zusammengefasst. Demnach können bedrohliche Informationen oft zueinem Gefühl der Ohnmacht führen. Statt ins Handeln zu kommen, setzen MenschenErsatzhandlungen, um das schwere Gefühl der Bedrohung irgendwie loszuwerden.Das kann letztendlich zu einer stärkeren Spaltung der Gesellschaft führen. Esbilden sich Gruppen, die einander nicht mehr zuhören. Jeder sieht nur nochseinen eigenen Standpunkt und vertritt diesen lautstark. Für Zwischentöne istkaum noch Raum.
Damit die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und demArtenverlust nicht zu abstrakt bleibt, sollten Medien sich zunehmend aktuellenund vor allem regionalen Entwicklungen widmen, betont Uhl-Hädicke. Was passierteigentlich vor der eigenen Haustür? Und ist das wirklich nur negativ? Und genau das kann derKnackpunkt sein, um dieses schale Gefühl der Hilflosigkeit abzuschütteln undselbst ins Handeln zu kommen. Schon kleine Taten und Gesten können großeWirkung zeigen. Diese Beilage stellt Personen ins Rampenlicht, die bereits tun,statt zu resignieren. Sei es die Jungfamilie in Höchst, die in Eigenregie einePV-Anlage auf ihr Hausdach montiert hat, oder die Vorarlberger Unternehmen, dieihre Firmendächer begrünen und damit Insekten Lebensraum (und ihrenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern nebenbei Erholungsraum) bieten.
Aberauch die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger waren nicht untätig. In dieserSaison wurde Strom und Gas gespart, wie neue Zahlen zeigen. Und schließlichkann jeder im eigenen Garten anfangen, sich für Artenvielfalt einzusetzen. DieVorarlberger Landschaftsplanerin Simone König liefert dazu wertvoll Tipps. LassenSie Sich inspirieren!
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