Angelina Jolie: Die Welt braucht "böse Frauen"
Angelina Jolie, 44, besitzt ein Kämpferherz und engagiert sich bereits über einen langen Zeitraum für Frauen. Die Schauspielerin gründete unter anderem vor einigen Jahren die Initiative „Preventing Sexual Violence in Conflict“. Im Fokus der Organisation: sexuelle Gewalt gegen Frauen in Kriegsgebieten zu verhindern und Opfer zu unterstützen, beispielsweise indem man die Fälle vor Gericht bringt. In einem Essay im Magazin „Elle“ versucht sie zu erklären, wie eine Frau „gestrickt“ sein muss, um auf der Welt etwas zu bewegen.
Fashion-Looks
Der Style von Angelina Jolie
Angelina Jolie: „Starke Frauen wurden als Hexen verfolgt“
Doch zunächst wirft die 44-Jährige einen Blick auf die Bewertung starker Frauen im Laufe der Jahrhunderte. Angelina stellt fest, dass die „Kraft einer Frau, die frei in Geist und Körper ist“ in der Geschichte der Menschheit offenbar immer als gefährlich wahrgenommen wurde. „In der Vergangenheit wurde der alttestamentliche Befehl ‚Du sollst keine Hexe leben lassen‘ wörtlich genommen. Zehntausende Menschen wurden wegen Missetaten hingerichtet, dem angeblichen Verbrechen böser Taten durch Magie, von der Hexenjagd in Europa bis zu den Prozessen von Salem in Amerika. Die überwiegende Mehrheit davon waren Frauen“, erklärt der Hollywood-Star.
Widerspenstige Frauen gelten als böse und gefährlich
In früheren Zeiten galten Frauen als Hexen, wenn sie ein selbstbestimmtes Sexualleben führten, sich politisch äußerten oder sich nur anders kleideten, schreibt Jolie. „Wenn ich in früheren Zeiten gelebt hätte, hätte ich mehrmals verbrannt werden können, weil ich einfach ich selbst war“, vermutet sie. Für viele Frauen in der Welt habe sich die Situation bis zur heutigen Zeit allerdings nicht verbessert: „Frauen, die sich – auch ungewollt – gegen das auflehnen, was von der Gesellschaft als normal angesehen wird, gelten seit jeher als unnatürlich, verrückt, böse und gefährlich. (…) Es ist verblüffend, wie oft Frauen, die in demokratischen Ländern um ein politisches Amt kandidieren, als Hexen bezeichnet werden. (…) Frauen, die sich in vielen Ländern für Menschenrechte einsetzen, werden immer noch als ‚abweichend‘, ‚böse Mütter‘, ’schwierig‘ oder ‚locker‘ bezeichnet.“
„Böse Frauen“ sind Kämpferinnen
Von dieser Seite betrachtet, findet Jolie, seien „böse Frauen“ lediglich Frauen, „die es satt haben, ungerecht behandelt und missbraucht zu werden. Frauen, die sich weigern, Regeln und Codes zu befolgen, von denen sie nicht glauben, dass sie am besten für sich selbst oder ihre Familien sind. Frauen, die ihre Stimme und ihre Rechte nicht aufgeben, auch wenn die Gefahr des Todes, der Inhaftierung oder der Ablehnung durch ihre Familien und Gemeinschaften besteht.“
Doch nicht jede Frau sei eine Kämpferin, so Jolie. Aber: „Was wir haben, ist die Fähigkeit, einander zu unterstützen und mit den vielen großartigen Männern zusammenzuarbeiten, die Frauen als ihresgleichen schätzen und respektieren.“ Ihren Töchter Zahara, 14, Shiloh, 13, und Vivienne, elf, sage sie oft, dass sie darauf Wert legen sollen, ihren Geist zu entwickeln. „Es gibt nichts Attraktiveres – man könnte es sogar als bezaubernd bezeichnen – als eine Frau mit einem unabhängigen Willen und ihrer eigenen Meinung“, erklärt die engagierte Schauspielerin und zeigt wieder einmal eindrücklich, dass sie der lebende Beweis für ihre These ist.
Verwendete Quelle: Elle US
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel