Woodstock-Jubiläum: Die größten Mythen um das legendäre Festival

Das Woodstock wird 50 Jahre alt

Woodstock ist mit Sicherheit das legendärste Festival, das es jemals gegeben hat. Unvergessen durch den vielen Regen, aber vor allem bekannt als eine große Matsch-Party friedfertiger Hippies, gepaart mit Drogen – sowie guter und weniger guter Musik. Viele Mythen ranken sich mittlerweile um das berühmt-berüchtigte Festival. Welche sind wahr und welche sind frei erfunden?

Wo fand das Woodstock eigentlich statt?

Auf diese Frage möchte man natürlich mit „Woodstock“ antworten – doch das stimmt gar nicht. Tatsächlich fand das Festival 1969 seinen Ursprung 113 Kilometer südwestlich vom eigentlich geplanten Veranstaltungsort. Eigentlich sollte das Festival in dem kleinen Ort Saugerties in der Nähe von Woodstock ausgetragen werden. Die Bewohner sprachen sich jedoch gegen die möglichen Besuchermassen aus.

Auch die Nutzung eines Industriegeländes im Städtchen Wallkill wurde den Veranstaltern verwehrt. So kam es, dass sie einen Monat vor dem Woodstock noch keinen Veranstaltungsort gefunden hatten. Schließlich konnte man sich mit dem Milchbauern Max Yasgur auf seine Felder in der Dorfgemeinde White Lake nahe der Kleinstadt Bethel einigen. Die Nachbarn Yasgurs waren jedoch alles andere als begeistert.

800 Bürger aus Bethel unterschrieben eine Petition gegen das Woodstock, konnten schließlich jedoch beruhigt werden. Innerhalb von drei Wochen wurde dann das ganze Festival auf die Beine gestellt: Eine funktionierende Infrastruktur, Musiker, ein Verkehrs- und Sicherheitskonzept sowie Werbeanzeigen mussten organisiert werden.

Traten beim Woodstock wirklich die größten Stars auf?

32 Bands und Solokünstler traten beim ersten Woodstock 1969 auf die Bühne – doch viele Stars der damaligen Zeit blieben der Veranstaltung fern. Bob Dylan wollte beim Woodstock nicht spielen und sprach sich sogar gegen das Festival aus, das in der Nähe seines damaligen Wohnortes stattfinden sollte. „Früher einmal war der Ort ein ruhiges Refugium gewesen, jetzt nicht mehr. In allen 50 Bundesstaaten hatte man wohl Karten gedruckt, damit die Gangs von Dropouts und Drogensüchtigen unsere Farm finden konnten. Pilger aus dem fernen Kalifornien hingen herum. Zu allen Tag- und Nachtstunden brachen Idioten bei uns ein“, schrieb er laut der „Deutschen Welle“ in seiner Autobiographie.

Auch andere große Bands und Stars der 60er Jahre wie The Beatles, The Rolling Stones, Pink Floyd, The Beach Boys, The Doors oder Elvis Presley (1935-1977) traten nicht in Erscheinung. Stattdessen spielten Musikgrößen wie Jimi Hendrix (1942-1970), Janis Joplin (1943-1970) und The Who. Mittlerweile sehr bekannte Künstler wie Santana (72) oder Joe Cocker (1944-2014) wurden erst später richtig berühmt.

Was war der Höhepunkt des Festivals?

Der Höhepunkt des Festivals war nicht, wie oft angenommen, der Auftritt von Jimi Hendrix. Er wurde zwar als Headliner des Woodstock gehandelt und sollte das Festival als letzter Act beenden. Doch wegen des Wetters wurde sein Auftritt nach hinten verschoben. Schließlich trat der Star statt wie geplant um Mitternacht erst am Morgen des 18. August auf – als viele Festivalbesucher schon schliefen oder gar abgereist waren.

Tatsächlich sollen rund 320.000 der geschätzt über 400.000 Besucher den Auftritt von Jimi Hendrix gar nicht mehr mitbekommen haben. Seine von Kriegslärm zerfetzte Version der US-amerikanischen Nationalhymne „Star Spangled Banner“ – und damit sein Kommentar zum Vietnamkrieg – wurde trotzdem Kult.

Friede, Freude, Eierkuchen?

Rund 200.000 Besucher wurden erwartet, am Ende kamen jedoch über 400.000 Personen. Dass keine Massenpanik entstand, ist vielleicht auch auf den erhöhten Drogenkonsum zurückzuführen. Ganz friedlich lief das Festival jedoch nicht ab. Der hohe Besucherandrang führte dazu, dass Zäune niedergerissen wurden, um sich Zugang zum Gelände zu verschaffen. Unmengen an Regen verwandelte den Boden in Matsch, das Woodstock wurde zu einem kleinen Katastrophengebiet.

Es gab von allem zu wenig: Essen, Trinken, medizinische Versorgung, sanitäre Einrichtungen. Militärhelikopter mussten zusätzliche Nahrung einfliegen, am 16. August wurden außerdem 50 zusätzliche Ärzte aus New York geholt. Auf dem Festival soll es auch drei Tote gegeben haben: ein Besucher sei an einer Heroin-Überdosis gestorben, ein weiterer an einem Blinddarmdurchbruch und ein dritter sei von einem Traktor überrollt worden. Außerdem soll es heftige Auseinandersetzungen zwischen Hippies und Vietnam-Veteranen gegeben haben.

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