So kann Stress unsere Persönlichkeit verändern – und was wir dagegen tun können
Laut Studie: Stress macht uns pessimistischer
Stress kostet uns Kraft. Er sorgt dafür, dass wir wie durch eine Brille auf die Welt schauen. Und zwar nicht durch die sprichwörtlich rosarote, die uns als Frischverliebte alles ein bisschen schöner zeigt, als es tatsächlich ist, sondern durch eine negative. Wir übertragen unsere schlechte Stimmung und unseren pessimistischen Blick auf die Welt auch auf andere Lebensbereiche. Und so kann selbst der optimistischste, geduldigste und freundlichste Mensch zum Griesgram werden.
Die Psychologen Dr. Grant Shields, Loren L. Toussaint und Dr. George M. Slavich von der University of California haben für eine Studie analysiert, wie Stress sich auf unsere Persönlichkeit auswirkt. 332 Erwachsene aus verschiedenen Altersgruppen haben sie dafür auf ihr Stresslevel und ihr Pessimismus-Maß untersucht – und auf die Korrelation der beiden über die Zeit. Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass sich Veränderungen in unserem individuellen Stresslevel auf unseren Charakter auswirken – und Stress uns letztlich pessimistischer macht.
Das Gute ist: Schon diese Information hilft uns. Denn wer in der Lage ist, die Veränderungen in seiner Stimmung und seinem Verhalten zu reflektieren, der hat die besten Voraussetzungen, dagegen etwas zu tun.
Wie wirkt Stress auf unsere Persönlichkeit?
Grundsätzlich gehört Stress zum Leben. Wir brauchen ihn sogar – denn Stresshormone wie Cortisol helfen uns, herausfordernde Situationen zu meistern. Bei starkem Stress schüttet unser Körper unter anderem Cortisol aus, das uns einen kurzfristigen Energieschub verleiht. So können wir beispielsweise unter großem Druck doch noch eine Deadline im Beruf einhalten. Das Problem an der Sache: Wenn wir langfristig ein Übermaß an Cortisol im Körper haben, sorgt das für Erschöpfung, schlechtere Konzentrationsfähigkeit und macht uns überempfindlich. Langfristig kann das unsere Laune, unser Verhalten und letztlich unsere Persönlichkeit verändern.
Es dient also unseren Beziehungen und unserer Gesundheit, wenn wir unser Stresslevel im Leben auf einem gesunden Maß halten. Denn hier geraten wir schnell in einen Teufelskreis: Wenn wir stressbedingt ständig gereizt und unfreundlich reagieren, wenden sich womöglich Menschen von uns ab, die uns eigentlich nahestehen. Und gesunde zwischenmenschliche Beziehungen und ein starkes soziales Netz brauchen wir wiederum, um besser mit Stress umgehen zu können. Was können wir also tun?
3 simple Anti-Stress-Strategien für den Alltag
Wer das Gefühl hat, mit dem Stress in seinem Leben nicht mehr allein fertigzuwerden, tut vielleicht gut daran, mit einem:einer Therapeut:in zu sprechen. Aber diese ersten Tipps im Umgang mit Stress können den Stein ins Rollen bringen:
- Stressoren reflektieren: Schauen Sie sich an, was genau Sie stresst. Denn Stressoren sind sehr individuell – bei der einen ist es vielleicht zu viel Zeit am Smartphone, bei dem anderen zu viele Termine ohne Verschnaufpausen. Reflektieren Sie, was Sie unter Druck setzt, und arbeiten Sie daran, diese Dinge zu minimieren.
- Prioritäten setzen: Es gibt keine sieben Themen, die alle höchste Priorität haben. Entscheiden Sie also, was ganz aktuell das Wichtigste für Sie ist, und fokussieren Sie sich darauf. Die weniger dringenden Punkte wandern nach hinten.
- Offen sprechen: Es kann außerdem helfen, sich mit Freund:innen, Kolleg:innen oder der Familie auszutauschen und Menschen, denen Sie vertrauen, zu erklären, was bei Ihnen los ist. Es tut immer gut, sich solche Probleme von der Seele zu reden. Und vielleicht hat jemand ja sogar einen guten Rat für Sie oder nimmt Ihnen etwas von der Last ab.
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Verwendete Quellen: healthline.com, gedankenwelt.de
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