Rockband Steaming Satellites auf der "Reise zu sich selbst"
Mit dem Vorgänger sind sie zwar wieder auf der Erde gelandet, die Steaming Satellites richten ihren Blick aber dennoch wieder zu den Sternen: „Andromeda“ ist die neue, am Freitag erscheinende Platte der Salzburger Rockband betitelt. Sänger und Songschreiber Max Borchardt setzt sich darauf mit Beziehungen auseinander und unternimmt letztlich „eine Reise zu sich selbst“. Im Oktober wird das neue Material auf Tour präsentiert.
Die zehn neuen Stücke aufzunehmen war keine ganz einfache Sache, wie Borchardt im APA-Interview verrät. Viel Material sei seit dem Vorgänger „Back From Space“ (2018) sowie der EP „Clouded Sky“ (2020) zusammengekommen. „Darauf sind wir ziemlich lange gesessen. Es war einfach die Frage, wie wir das auf eine Platte bringen.“ War zunächst ein Longplayer mit dem Titel „Zero Gravity“ und entsprechend leichtem Gestus angedacht, kam es dann doch anders. „Es gab einfach diesen Impuls: So müssen wir es machen!“
Wer die Satellites kennt, wird sich in diesen rund 40 Minuten schnell heimisch fühlen. Tanzbare Rhythmen und atmosphärische Synths treffen auf knackige Gitarrenriffs sowie ein gekonntes Zusammenspiel von zupackendem Gestus und popaffinen Harmonien. Immer wieder schimmern aber auch neue Elemente durch, wird es klarerweise ziemlich funky und verpasst die charakteristische Stimme Borchardts allem den typischen Satellites-Anstrich. Dass neu und alt Hand in Hand gehen, passiere fast von selbst. „Gewisse Soundähnlichkeiten werden immer da sein, weil wir einfach das machen, was uns gefällt“, nickt der Sänger. „Aber prinzipiell wollen wir uns nicht wiederholen.“
Als inhaltliche Klammer dient bei „Andromeda“ die Reise in zwischenmenschlichen Dingen. „Mir war wichtig, dass sehr viel Wertschätzung in dem Ganzen ist. Jeder macht Fehler, das kann man auch ansprechen“, sinniert der Songwriter. Fühlt man sich verstanden, fühlt man sich gesehen, wie schaut die Kommunikation aus? In Nummern wie dem eingängigen „Under A Spell“ oder dem rockigen „Call It A Deal“ kommen unterschiedlichste Aspekte zur Sprache. Textlich hat sich Borchardt sogar bei eigenen Stücken bedient. „Es ist wie ein Konsens des gesammelten Materials.“
Zu Beginn reicht es einfach mal: „I think I’ve had enough“ heißt der Opener, der die Rundschau „in Sachen Selbstreflexion, Selbstakzeptanz und Wertschätzungen anderen gegenüber“ startet. „Und am Ende steht dann als Quintessenz: Alles ist gut, solange wir nicht durchdrehen“, schmunzelt Borchardt. „Dieses Segelschiff habe ich immer schon gesehen“, spricht er das Cover an. „Zunächst wusste ich aber nicht, wo die Reise hingeht. Jetzt weiß ich: Zurück zu einem selber.“ Dabei sind die Songs mitunter nicht einfach für ihn zu hören. „Das Album hat mich zurückgeholt in diese Zeit, in diese Krise. Mich persönlich wühlt es ein bisschen auf.“
Nichtsdestotrotz sei es eine Art der Verarbeitung, ein Ventil. „Das Problem ist ja eigentlich die Postproduktion, die macht einfach keinen Spaß. Aber das Loslassen hingegen schon“, so Borchardt. Das passiere nicht nur beim Schreiben, sondern auch im Livekontext. „Auf die Konzerte freue ich mich deshalb sehr. Dieses Zelebrieren: sprich es an, lass es raus! Da habe ich nicht das Gefühl, dass es dich zu sehr hineinzieht. Es ist eher befreiend.“ Im Oktober haben die heimischen Fans gleich mehrfach Gelegenheit, daran teilzuhaben, wenn Borchardt und seine Kollegen Emanuel Krimplstätter, Matthäus Weber, Lukas Pamminger und Danny Rico „Andromeda“ auf Tour vorstellen.
(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)
(S E R V I C E – Steaming Satellites live: 7.10. Spielboden Dornbirn, 12.10. Flex Wien, 13.10. Posthof Linz, 14.10. PPC Graz, 25.10. Rockhouse Salzburg; )
(APA)
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