Britische Royals: Warum der Remembrance Day so wichtig für sie ist

Der Remembrance Day ist ein in Großbritannien und den Commonwealth-Staaten begangener Gedenktag zu Ehren der im Krieg getöteten Soldaten und Zivilisten. Er findet seit 1919 jedes Jahr am 11. November statt – in Erinnerung an den Tag, an dem im Jahr 1918 der Erste Weltkrieg für beendet erklärt wurde. Die verstorbene Queen Elizabeth, †96, war jahrzehntelang Oberbefehlshaberin der Streitkräfte (British Army, Royal Navy und Royal Air Force) und laut Palast-Website "gleichzeitig Ehefrau, Mutter und Großmutter von Personen, die in den Streitkräften gedient haben". Ein Umstand, der den Remembrance Day für die Königsfamilie immer wichtig machte. König Charles wird die Tradition der Kranzniederlegung zu Ehren der Gefallenen im Gedenken an seine Mutter fortführen. 

Feste Termine der Royals rund um den Remembrance Day

The Field of Remembrance (Donnerstag)

Das "Feld der Erinnerung" ist ein Gedenkgarten, der seit 1928 jährlich von der "Poppy Factory" in London organisiert und von einem Mitglied der britischen Königsfamilie eröffnet wird. Jeden Donnerstagmorgen vor dem Remembrance Sunday und bis zehn Tage danach ist der Rasen der St. Margaret's Church zwischen der Westminster Abbey und dem Parlamentsgebäude in 380 kleine Parzellen eingeteilt. Jede steht für einen Streitkräfteverband oder eine andere dem Militär nahe Organisation. Besucher:innen können ein Holzkreuz, das mit einer Mohnblume und im Allgemeinen mit dem Namen eines Kriegsgefallenen beschriftet ist, kaufen und in den Rasen stecken. Seit 2013 und bis 2019 hat Prinz Harry – in den ersten Jahren in Begleitung seines Großvaters Prinz Philip, †99 – das Feld eröffnet. Im Jahr 2022 übernahm diese Aufgabe erstmals Königin Camilla.  

The Royal British Legion Festival of Remembrance (Samstag)

Am Tag vor dem Remembrance Sunday findet seit 1923 das "Das Festival der Erinnerung" in der Royal Albert Hall in London statt. Die Veranstaltung bringt militärische und zivile Künstler:innen, Veteranen, Angehörige der Streitkräfte sowie alle anderen zusammen, die den im Krieg Gefallenen ihren Respekt erweisen möchten – zu letzteren gehört auch die britische Königsfamilie. 




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Zeremonie am Cenotaph (Sonntag)

Der Remembrance Sunday wird seit 1919 jeweils am zweiten Sonntag im November, also dem 11. November nächstgelegenen Sonntag, gefeiert. Im ganzen Land werden um 11 Uhr zwei Schweigeminuten eingelegt. Tagsüber finden Gottesdienste und andere zeremonielle Versammlungen statt. Ein im nationalen Fernsehen übertragener Gedenkgottesdienst, an dem in der Regel hochrangige Politiker:innen, religiöse Führer:innen, Militärangehörige und Mitglieder der britischen Königsfamilie teilnehmen, findet seit 1920 am Kenotaph-Denkmal in London statt. Der Kenotaph (auf Deutsch: "leeres Grab") steht als Symbol für die beispiellosen Verluste während des Ersten Weltkrieges. Von 1952, dem Jahr ihrer Thronbesteigung, und bis 2015, legte die Queen zu Ehren der Gefallenen einen Kranz am Kenotaph nieder. Seit 2017 hat ihr Erstgeborener Charles diese Aufgabe übernommen. Queen Elizabeth schaute sich das Geschehen von einem Balkon aus an; Seite an Seite mit weiteren Familienmitgliedern. Nur selten musste sie der Zeremonie fernbleiben, zuletzt 2021 wegen eines Rückenleidens. Diejenigen Royals, die einen militärischen Rang oder Titel haben, laufen am Boden mit den Mitgliedern der Streitkräfte auf. 

Dass die Senior-Mitglieder der britischen Königsfamilie geschlossen auftreten, kommt nur wenige Male im Jahr vor. Einer dieser Gelegenheiten ist, ebenso wie das Festival of Remembrance am Vortag, der Remembrance Sunday. In diesem Jahr der Trauer nach dem Tod der Queen erscheinen erwartungsgemäß: König Charles und Königin Camilla, William, der Prince of Wales, und Catherine, Princess of Wales; Prinz Edward und Gräfin Sophie; Prinzessin Anne und ihr Ehemann Sir Timothy Laurence; Prinz Richard, der Herzog von Gloucester, seine Frau Brigitte, Herzogin von Gloucester; Prinz Edward, Herzog von Kent und Prinzessin Alexandra.

Prinz Harry und Herzogin Meghan haben sich inzwischen von ihren Pflichten als Senior Royals zurückgezogen und nehmen nicht mehr an den Feierlichkeiten in Großbritannien teil. Stattdessen hat das Paar 2020 einen Friedhof in Los Angeles besucht und legte an zwei Gräbern Blumengestecke aus ihrem Garten nieder. Im Jahr 2021 erschienen die Sussexes anlässlich des Gedenktages in Großbritannien und des Veteranentages in den USA bei der "Salute to Freedom-Gala" in New York City und besuchten Militärangehörige und ihre Familien in New Jersey.  

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Prinz Andrew wird 2022, wie bereits im vergangenen Jahr, aller Voraussicht nach nicht bei den offiziellen Feierlichkeiten dabei sein. Seine Verstrickungen rund um den Epstein-Skandal haben den zweitältesten Sohn der Königin bereits im November 2019 zu einem vorläufigen Rücktritt von seinen royalen Pflichten gezwungen. 

Warum tragen die Royals eine Mohnblume an ihrer Kleidung?

Das Symbol des Remembrance Day ist eine Mohnblume. Viele Menschen – inklusive der Royals – tragen in der Zeit um den Remembrance Day einen Mohnblumen-Anstecker am Revers. Die Mohnblume (auf Englisch: poppy) soll in Anlehnung an das Gedicht "In Flanders Fields" des Kanadiers John McCrae an die vom Blut der Soldaten geröteten Felder Flanderns erinnern. Zudem begann damals auf den frisch aufgeschütteten Hügeln der Soldatengräber als Erstes der Klatschmohn zu blühen.

Verwendete Quellen: bbc.co.uk, iwm.org.uk, poppyfactory.org, Getty Images, royal.uk

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