Chris Steger singt über "Dinge, die mich bewegen"

Gold- und Platinauszeichnungen, ein Amadeus Award sowie etliche Livekonzerte und TV-Auftritte: Was für viele bloßer Wunschtraum ist, hat Chris Steger mit gerade mal 19 Jahren bereits erreicht. Der Salzburger Musiker, der mit dem Song „Zefix“ vor drei Jahren seinen Durchbruch feierte, legt nun nach: Auf „Koa Garantie“ bietet er erneut Dialektsongs im Austropopstil, die gute Stimmung versprühen sollen. Und er fängt bei sich selbst an: „Ich möchte es einfach auskosten.“

Steger sprach damit im APA-Interview seine Erfolgswelle an, für die es eben keine Garantie gebe und die er alles andere als selbstverständlich nimmt. „Jeden Tag, an dem ich aufstehe, muss ich dankbar sein, dass ich meine Musik machen darf und immer einen Spaß dabei hab‘. Wenn ich die Leute damit begeistern kann, hab‘ ich eh schon gewonnen.“ Natürlich seien die vielen Eindrücke der vergangenen Jahre toll gewesen. „Aber du kannst ja nicht sagen, wie lange das noch so funktioniert.“

Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls nicht die schlechtesten, hört man sich das neue, am Freitag erscheinende Album an: Egal ob nachdenklicher Liebessong („Scherbenhaufen“), eingängige Popnummer mit gesellschaftskritischer Note („Menschenkinder“) oder rockiger Ausbruch („So noh wie nia“), die 13 Stücke decken das klassische Repertoire konsequent ab. Geschrieben hat Steger die Songs großteils mit seinem Kreativpartner Christof Straub, aber auch Kollegen wie Lemo oder Josh hatten ihre Finger im Spiel. „Das war wahnsinnig cool“, freute sich der Nachwuchsmusiker über das Aufeinandertreffen mit solchen Vorbildern. „Man kann sich da ganz viel abschauen und lernen.“

Im Endeffekt stecke aber in jedem Track viel von ihm selbst. „Es sind einfach meine Gedanken, Erfahrungen, Geschichten und wie ich über die Welt denke. Ich will immer das Beste geben und muss ja auch meinen Kopf hinhalten für alles, was ich mache“, grinste der Sänger. „Egal ob das ein Foto oder ein Lied ist. Klappt etwas nicht so gut, wirft man es wieder weg und macht es von Grund auf neu. Im Endeffekt muss aber ich damit zufrieden sein. Der einzige Druck, den du wirklich hast, ist die Zeit. Es gibt nun mal Abgabetermine, und da musst du dann auch fertig sein.“

Textlich versucht Steger auf der neuen Platte, auch einige ernstere Themen anzusprechen – sei es die menschliche Gier in „Nua Papier“ oder Ausgrenzungen und Vorurteile in „Menschenkinder“: „In der heutigen Zeit sieht man einfach viel, sei es im Fernsehen oder am Handy, wie es zugeht auf dieser Welt. Dazu gebe ich eben meine Meinung ab, wobei ich niemandem etwas vorschreiben möchte. Es sind einfach Dinge, die mich bewegen. Wenn ich dann Leute zum Nachdenken bringen kann, ist das sicher ein Grund, warum ich Musik mache.“ Nicht zuletzt deshalb seien ihm die Texte in Mundart auch ein besonderes Anliegen. „Einfach so, wie wir reden.“

Ein ganz direktes Erlebnis versprechen wiederum die Livekonzerte, von denen im Herbst einige anstehen, bevor im kommenden Jahr die große Albumtour folgen soll. Mittlerweile habe er an die 120 Auftritte absolviert, rechnete der Jungmusiker nach. „Am Anfang waren da vielleicht 100 Leute, mittlerweile sind es teilweise bis zu 1.000. Oft bin ich aber nervöser, wenn weniger Menschen da sind, weil sie dir dann genauer zuschauen“, lacht der Salzburger. „Aber es ist jedes Mal anders und jedes Mal neu. Wenn sie dann deine eigenen Lieder mitsingen, ist es ein Wahnsinn. Das lässt sich mit nichts auf der Welt vergleichen.“

Dazu passt auch sein großes Ziel. Danach gefragt, überlegte der Sänger nur kurz: „In der Wiener Stadthalle spielen, und zwar ausverkauft. Wenn wir das irgendwann schaffen, das wäre schon cool. Das ist irgendwie so ein Meilenstein, den ich gerne erreichen würde.“ Allerdings blicke er gar nicht so gern in die Zukunft, sondern genieße viel lieber den Moment im Hier und Jetzt. „Wichtiger ist mir eigentlich, weiter einen Haufen Lieder zu schreiben und nicht den Spaß daran zu verlieren.“

(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)

(S E R V I C E – )

(APA)

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