Er soll Hotelmitarbeiter gedroht haben
Am Dienstag hat der Prozess gegen Musiker Gil Ofarim, 41, im Landgericht Leipzig begonnen. Nachdem am Vormittag zunächst die Anklageschrift von der Staatsanwaltschaft verlesen wurde, ist am Nachmittag der Hotelmitarbeiter, dem Ofarim im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus vorgeworfen hatte, als Nebenkläger und erster Zeuge aufgetreten. Er verklagte Ofarim wegen Verleumdung und warf dem Sänger nun vor, ihm gedroht zu haben.
Der Mann erzählte die Vorkommnisse vom Abend des 5. Oktober 2021 im Leipziger Hotel "The Westin" aus seiner Sicht. Demnach habe es damals eine technische Störung gegeben, Ofarim habe sich bei ihm lautstark über die lange Wartezeit beschwert. Der Musiker sprach angeblich von einem "Scheißladen" und habe damit gedroht, seine Beschwerde in einem Online-Post viral gehen zu lassen.
Hotelmitarbeiter erhielt Morddrohungen nach Ofarims Video
Der Hotelmitarbeiter habe ihn deshalb nicht einchecken lassen. Er habe Ofarim stattdessen aufgefordert, sich zu entschuldigen, dann könne er einchecken. Das hatte der Musiker offenbar abgelehnt. Dass Ofarim ihm anschließend in einem Video Antisemitismus vorgeworfen hatte, habe für den Mann schwere Folgen habt, unter anderem habe er Morddrohungen erhalten. Er sei "entsetzt" darüber gewesen, was in dem Video über ihn "behauptet wurde". Der Hotelmitarbeiter zeigte Ofarim anschließend wegen Verleumdung an, weshalb der Musiker nun vor Gericht steht. Der Kläger fordert zudem einen Schadensersatz von 20.000 Euro. Dass der Hotelmitarbeiter Ofarim dazu aufgefordert habe, seinen Davidstern abzunehmen, bezweifelt die Anklage.
Jetzt steht Aussage gegen Aussage
Ofarims Verteidigung wiederum wies sämtliche Vorwürfe des Hotelmitarbeiters zurück, wie der MDR berichtet. Die Darstellung des Vorfalls aus Sicht des Klägers sei "völlig unplausibel". Gil Ofarim hat bisher selbst keine Aussage getätigt.
Für die Verhandlung hat das Gericht zehn Tage bis zum 7. Dezember angesetzt. Bei einer Verurteilung droht dem Musiker eine Geldstrafe bis hin zu zwei Jahren Gefängnis. Insgesamt sollen rund 30 Zeugen vor Gericht geladen sein.
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