Gil Ofarim: Kann er die hohe Geldstrafe überhaupt bezahlen?
Mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro, die er innerhalb eines halben Jahres an die Jüdische Gemeinde Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen muss, sowie eines Schmerzensgeldes in nicht bekannter Höhe, das an den Hotelmitarbeiter gezahlt werden muss, dem er den antisemitischen Übergriff unterstellt hat, endet der Prozess um Sänger Gil Ofarim, 41, vorläufig. Ingesamt muss er damit eine fünfstellige Summe aufbringen – mindestens. Kann der Sänger, der 1997 mit seiner erste Single "Round 'N' Round" einen Erfolg feierte, das überhaupt stemmen?
Plötzliche Wende vor Gericht Gil Ofarim gesteht Lüge – und entschuldigt sich
Gil Ofarim hat schwere Zeiten durchgemacht
Nach einigen Hits in den Neunziger Jahren sowie diversen Auftritte in Film und Fernsehen war es in den letzten Jahren ruhig um Gil Ofarim geworden – zumindest in professioneller Hinsicht. 2010 muss er als Barista in einer Kneipe arbeiten, wie er GALA 2021 erzählt. 2017 beschert ihm die Teilnahme an "Let's Dance" ein kurzes mediales Comeback, allerdings ist auch das nicht durchweg von positiven Folgen für den Sänger. Denn ihm wird eine Affäre mit seiner Tanzpartnerin nachgesagt, es folgt die Trennung von Ehefrau Verena. Warum er sich überhaupt entschied, bei "Let's Dance" teilzunehmen? "Ich habe das aber letztlich wegen des Geldes und meiner Existenzängste gemacht."
Von der Bildfläche verschwunden Gil Ofarim zieht nach Geständnis radikale Konsequenzen
Antisemitismus-Vorwürfe lassen Karriere einbrechen
Nach der TV-Show kann sich Gil Ofarim nicht über eine mangelnde Auftragslage beschweren. "Wir haben viele TV-Shows gemacht, der Kalender war voll, wir waren fleißig", erinnert sich seine ehemalige Managerin Yvonne P. vor Gericht an die Zeit um 2018. Selbst Corona hätte ihnen nicht merklich zugesetzt. Doch dann kommt der verhängnisvolle Abend in Leipzig. Er bezichtigt einen Mitarbeiter des Hotels Westin, ihn antisemitisch beleidigt zu haben. Von Beginn an gibt es Zweifel an den Aussagen des 41-Jährigen. Die Schlagzeilen den Vorfall betreffend wirken sich verheerend auf seine Karriere aus. Auftraggeber ziehen sich schnell zurück, die Auftragslage geht "so gut wie auf null", erinnert sich Ofarims Anwältin. Wie er nun die Geldstrafe sowie das Schmerzensgeld zahlen will? Das wissen – so bleibt zu hoffen – der Sänger und seine Berater:innen nur selbst.
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