Jetzt spricht Til Schweiger selbst über sein Alkoholproblem
2023 läuft für den Erfolgsregisseur Til Schweiger, 59, bisher durchwachsen. Auf die Premiere seines Films "Manta, Manta – Zwoter Teil" im Februar – er war nicht nur Regisseur, sondern auch Hauptdarsteller – folgten schon bald schlimme Vorwürfe darüber, wie der Film zustande gekommen sei. Von Ausrastern am Set, rauem Tonfall, sogar Angst bei Mitarbeitern war die Rede. Und von zu viel Alkohol. Die Filmfirma "Constantin Film" beauftragte nach dem "Spiegel"-Bericht eine Anwaltskanzlei mit einem Gutachten, 50 Mitarbeiter des Film wurden zu ihren Erfahrungen befragt, das Spektrum von gut bis schlecht war komplett abgedeckt. Nur von Til Schweiger bekam man, abgesehen von ein paar Videos aus seiner Finca in Mallorca, nicht viel mit.
Til Schweiger schildert seinen größten Ausraster am Set
Das ausführliche Interview, das der Regisseur dem "stern" in dessen aktueller Ausgabe gegeben hat, zeigt allerdings: Til Schweiger hat sich nach den gegen ihn erhobenen Vorwürfen und mehreren Alkohol-Vorfällen Hilfe gesucht und eine Therapie begonnen.
Den Angriff auf einen Mitarbeiter bestreitet Schweiger nicht. Er schildert, wie er nach einer langen Nacht morgens angetrunken ans Set kam und der Herstellungsleiter ihm wegen seines Zustands den Zutritt zur Halle verwehrte: "Er wollte mich vor mir selbst schützen und hatte den Mut, sich mir in den Weg zu stellen. Und was tat ich? Ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben." Noch schlimmer machte die Situation, dass Schweigers Sohn als Kameramann am Set war, eingriff, seinen Vater zur Seite zog und dafür von ihm angepflaumt wurde. "Es war eine Katastrophe, für die ich mich heute noch schäme", so Schweiger. Erst Stunden später habe er realisiert, was da passiert sei – und sich bei beiden entschuldigt.
Til und der Alkohol – bei Freunden und Familie war das kein Geheimnis. Und auch immer wieder Thema, berichtet der Schauspieler.
Schon seit Jahren hätten Freunde und Familie, auch seine Eltern, als sie noch lebten, beklagt, dass er zu viel trinke. "Ich habe das Thema immer vor mir hergeschoben", räumt Schweiger nun ein. "Es wurde schleichend mehr, und dann kam der Kontrollverlust." Den er selbst offenbar viel zu spät bemerkte. Zur Therapie veranlasst habe ihn dann letztlich ein Instagram-Video, das er im Frühjahr im Rausch gepostet habe. Das habe er unerträglich gefunden und sich gefragt "Wie kann dir so was passieren?" Nun arbeite er mit seinem Arzt daran, nicht mehr die Kontrolle zu verlieren. Seit sechs Monaten ist Schweiger in Behandlung beim renommierten Münchener Psychologen Florian Holsboer. Im Dezember wird er 60, das ist Ansporn für ihn, Dinge in seinem Leben zum Besseren zu wenden. Im Interview sagt er:"Ich bin ein Mensch, der Fehler macht. Ich bin nicht perfekt. Es gibt Situationen, da flippe ich mal aus, da bin ich ungeduldig. Aber ich entschuldige mich auch dafür."
Verwendete Quellen: spiegel.de, stern.de
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