Koloniale Gräueltaten seien unentschuldbar
Am gestrigen Dienstag trat König Charles III., 74, gemeinsam mit Königin Camilla, 76, seinen viertägigen Besuch im ostafrikanischen Kenia an. Der offizielle Anlass ihres Besuchs ist der 60. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes vom britischen Empire. In der Hauptstadt Nairobi wurden die beiden von Kenias Präsidenten William Ruto, 56, und der First Lady Rachel, 54, mit militärischen Ehren empfangen.
Im Rahmen eines offiziellen Staatsbanketts kam König Charles wie erhofft den Erwartungen nach, sich zu der von 1920 bis 1963 andauernden Zeit des Landes als britische Kronkolonie zu äußern, und der davor liegenden britischen Herrschaft über das sogenannte "Protektorat Ostafrika". In seiner Rede verurteilte er in klaren Worten die Gewaltherrschaft der damaligen britischen Machthaber, der tausende Menschen zum Opfer fielen.
„Abscheuliche und nicht zu rechtfertigende Gewalttaten“
"Wir müssen auch die schmerzvollsten Zeiten unserer langen und komplexen Beziehung anerkennen", sagte der Monarch "Daily Mirror" zufolge. "Es wurden abscheuliche und nicht zu rechtfertigende Gewalttaten an Kenianern begangen, die – wie Sie bei den Vereinten Nationen gesagt haben – einen schwierigen Kampf für Unabhängigkeit und Souveränität geführt haben. Und dafür kann es keine Entschuldigung geben." Bei seinem Besuch sei es ihm äußerst wichtig, noch mehr über dieses in der Vergangenheit begangene Unrecht zu erfahren und Menschen zu treffen, deren Leben davon schwer betroffen gewesen seien.
Forderungen nach Wiedergutmachung an den König
Viele Kenianer hatten vor dem Besuch zahlreiche Forderungen an das Königshaus erhoben. So hatte die nationale Menschenrechtskommission etwa erneut auf die Rückgabe des Schädels des Anführers des Nandi-Volkes, Koitalel Arap Samoei (1860 – 1905), gedrängt, der den Widerstand der Nandi gegen die spätere britische Kolonialherrschaft anführte und 1905 getötet wurde.
In den nächsten Tagen soll es bei weiteren Gesprächen auch um Themen wie die Zusammenarbeit Kenias beim Kampf gegen den Klimawandel, die Förderung von jungen Menschen und die politische Stabilität in der Region gehen.
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