Schauspieler-Streik zu Ende: "Vorläufige Einigung" in Hollywood
Im Streik der Hollywood-Schauspieler gibt es einen Durchbruch. Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA erzielte eine „vorläufige Einigung“ mit den Studios. Die rund 160.000 Mitglieder der Gewerkschaft müssen dem neuen Vertrag nun noch zustimmen.
Rund Hollywood-Schauspieler waren im Juli in den Streik getreten, um für Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen, Entlohnung und Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu kämpfen.
Hollywood-Streik der Schauspieler nach 118 Tagen vorläufig zu Ende
Vorläufig gibt es eine Einigung mit dem Verband Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP), der die Studios und Streamingunternehmen wie Walt Disney oder Netflix vertritt, bezüglich eines neuen Vertrags. Demzufolge endete der Streik nach offiziell 118 Tagen um Mitternacht (Ortszeit, 09.00 Uhr MEZ). Die Gewerkschaftsmitglieder müssen die Vereinbarung in den kommenden Wochen noch ratifizieren, bevor sie gültig wird. SAG-AFTRA wird weitere Details nach einer Vorstandssitzung am Freitag bekanntgeben.
Open preferences.
Zahlreiche Verschiebungen durch Hollywood-Streik der Schauspieler
Nach Zustimmung der Gewerkschaftsmitglieder soll der vollständige Vertrag am Freitag veröffentlicht werden. Dies würde das Ende einer der längsten und größten Arbeitsniederlegungen in der Geschichte Hollywoods bedeuten, wenn die Schauspieler an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Der Streik hatte die Produktion in der gesamten Branche fast vier Monate lang zum Stillstand gebracht und existenzielle Fragen zur Zukunft der Unterhaltungsbranche aufgeworfen. Zahlreiche Fernseh- und Filmproduktionen wurden unterbrochen oder abgesagt. Obwohl einige Reality-Shows und unabhängige Projekte fortgesetzt werden konnten, mussten die großen Studios eine Vielzahl von Blockbustern wie „Spider-Man: Beyond the Spider-Verse“, „Dune: Part Two“ und „Gladiator 2“ sowie Serienhits wie „Euphoria“ und „Stranger Things“ verschieben.
Die Gewerkschaften forderten vor allem eine verbesserte Bezahlung, wenn Filme oder Serien auf Plattformen wie Netflix, Apple und Amazon gestreamt werden. Ein weiteres zentrales Anliegen war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Autoren äußerten Bedenken darüber, dass die Studios sie möglicherweise durch diese Technologie ersetzen könnten. Schauspieler fürchteten, dass ihre Abbilder ohne Entschädigung oder Zustimmung digitalisiert und simuliert werden könnten.
Auch Drehbuchautoren in Hollywood streikten
In diesem Jahr hat die US-Filmindustrie bereits den zweiten großen Streik erlebt, nachdem im Mai die Drehbuchautorinnen und -autoren ihre Tätigkeit eingestellt hatten.Im Oktober beendeten die Autoren in Hollywood nach fast fünf Monaten ihren Streik. Der neue Tarifvertrag mit den großen Filmstudios wurde von den Drehbuchautoren mit einer überwältigenden Mehrheit von 99 Prozent angenommen. Der Vertrag beinhaltet Lohnerhöhungen, Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie erhöhte Zuschüsse für die Alters- und Krankenversorgung. Es war das erste Mal seit über 60 Jahren, dass sowohl Autoren als auch Schauspieler gleichzeitig gestreikt hatten.
(APA/Red)
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