Til Schweiger nach Alkoholvorwürfen: Er spricht über neue Liebe und alte Freunde in der Krise
Er macht Filme aus Leidenschaft. Seine romantischen Komödien sind in den Kinos Kassengold. Til Schweiger, 59, hat eine beachtliche Karriere hingelegt: Vom "Lindenstraßen"-Darsteller zum erfolgreichen Kinoschauspieler und Regisseur. Jahrelang gab er ein glänzendes Bild ab, doch dann kursierten plötzlich im Frühjahr 2023 böse Anschuldigungen gegen den Filmemacher: "Der Spiegel" berichtete zuerst über alkoholisierte Auftritte am Set von "Manta Manta – Zwoter Teil“. Es soll sogar zu einem gewalttätigen Übergriff auf einen Mitarbeiter gekommen sein. Es habe "ein Klima der Angst" geherrscht. Schweiger schwieg zunächst, bevor er Ende Oktober entschuldigende Töne anschlug.
Til Schweiger: „Niemand braucht vor mir Angst haben“
Zuvor hatte die verantwortliche Produktionsfirma Constantin Film zu den angeblichen Vorfällen bei den Dreharbeiten zu Schweigers "Manta, Manta“-Fortsetzung eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben. Insgesamt seien demnach 50 der insgesamt 108 Beteiligten des Filmdrehs befragt worden, wie auch er selbst bestätigte. Die Wahrnehmung des Arbeitsklimas unterliegt demnach Schwankungen. So hätte ein Großteil die Stimmung als "sehr gut" bis "o.k." bezeichnet, gleichzeitig sei sie von einer "nicht unerheblichen Zahl" auch als "eher mäßig" bis "sehr schlecht" bewertet worden.
Gegenüber "Stern" erklärte Schweiger im Oktober: "Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat." Auf die Frage, ob er ein Tyrann sei, antwortete der Schauspieler: "Der Vorwurf hat mich schwer getroffen. Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch." Zu den Alkoholvorwürfen am Set seines Films erklärte er: "Es gab eine Situation, in der ich durch meinen Alkoholkonsum nicht ich selbst war. Aber in dem Moment habe ich das nicht wahrhaben wollen. Da war ich überzeugt, ich könnte drehen." Er beteuerte, sich inzwischen professionelle Hilfe gesucht zu haben. "Ich werde bald 60. Ich will jetzt keine Zeit mehr verlieren, ich will ein besserer Mensch werden", so sein Vorsatz.
Til Schweiger im stern-Interview Jetzt spricht er selbst über sein Alkoholproblem
Nicht alle Freunde haben sich bei ihm gemeldet
Im Interview mit "Bild" stellt er sich jetzt erneut den bohrenden Fragen. "Was an der Geschichte über mich gestimmt hat, habe ich zugegeben. Und für diese Ohrfeige habe ich mich schon während der Dreharbeiten entschuldigt." Reue und therapeutische Hilfe gingen in den vergangenen Monaten Hand in Hand. Kein Spaziergang – auch nicht für sein Umfeld. "Ja, klar", gibt Til zu. "Aber jetzt sind alle happy, dass es mir gut geht. Alle, die sich um mich Sorgen gemacht haben, tun das nicht mehr. Und das soll auch so bleiben."
Und auch sonst scheint der Kreis um Schweiger treu zu ihm gestanden zu haben – allerdings mit einigen offenbar erwartbaren Ausnahmen: "Als diese Geschichte über mich veröffentlicht wurde, haben sich Dutzende Freunde bei mir gemeldet. Mein Telefon stand nicht mehr still. Das wird zu meinem Geburtstag sicher wieder so sein, und das macht mich jetzt schon nervös, weil man irgendwann gar nicht mehr jede Nachricht beantworten kann. Ich kann schlecht beurteilen, ob sich Freunde von mir abgewendet haben. Aber ich weiß ganz genau, wer diejenigen sind, die sich nicht bei mir gemeldet haben. Bei denen hat es mich aber auch nicht wirklich überrascht", so der 59- Jährige, der am 19. Dezember seinen nächsten großen runden Geburtstag feiern wird.
Neue Liebe soll privat bleiben
Die Party soll in diesem Jahr allerdings klein gehalten werden. "Ich habe jedenfalls nicht vor, so zu feiern, wie meinen 50. Geburtstag – den habe ich nämlich zweimal gefeiert: einmal im Winter und einmal im Sommer, jeweils mit derselben Belegschaft. Das waren zwei rauschende Feste, die kann man nicht toppen. Ich werde jetzt ganz klein auf Mallorca feiern, mit der Familie und ein paar Freunden. Und danach werde ich Weihnachten in Deutschland verbringen."
Vermutlich wird in diesem Jahr auch ein weiterer weiblicher Gast mit unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Details auf die Frage nach einer neuen Frau an seiner Seite gibt Schweiger allerdings nicht preis. "Das ist privat." Nach einem Jahr voller Schlagzeilen die vermutlich klügste Entscheidung, die er aktuell treffen kann.
Verwendete Quellen: spiegel.de, stern.de, bild.de
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