Der Klimawandel sei "so frustrierend"
Am Sonntag (17.9., 20:15 Uhr, ZDF) läuft der zweite Teil von "Hotel Barcelona", in dem Manuel Cortez, 44, als quirliger Chefkoch schon vergangenen Sonntag sein Schauspiel-Comeback feierte. Unter anderem geht es in dem TV-Zweiteiler um ein historisches Gebäude, dem der Klimawandel stark zu schaffen macht. Bei diesem Thema fühlt sich der deutsch-portugiesische Schauspieler manchmal "richtig ohnmächtig", wie er im Interview mit spot on news zugibt.
"Das ist ein wichtiges und großes Thema", sagte er zu dem verbindenden Element in den beiden Filmen. "Es hat mich gerade erst wieder sehr beschäftigt, weil wir vor Kurzem vom Gardasee zurückgefahren und in ein extremes Unwetter geraten sind", erzählt der Wahl-Münchner und fügt hinzu. "Es ist wirklich beängstigend, wie krass die Stürme und Fluten inzwischen sind. Allein in München hatten wir diesen Sommer schon sieben oder acht Stürme, bei denen es so sehr geregnet und gehagelt hat." Und er nennt weitere Beispiele: "Frankfurt stand gerade unter Wasser, Italien schon mehrfach, in Mailand sah es aus als wäre Krieg, halb Mallorca ist vor Kurzem weggeflogen", so Cortez.
"Ja, das gab es früher auch mal, aber jetzt geht das Nonstop so. Wer das abstreitet, will es einfach nicht sehen", sagt der Künstler, der sich auch intensiv mit psychologischen und philosophischen Themen auseinandersetzt.
Straßenkleber vs. Holzhammer
"Ehrlich gesagt, fühle ich mich bei diesem Thema manchmal richtig ohnmächtig", räumt der Schauspieler ein. Auf vielen Ebenen werde viel gemacht, aber man merke auch, wie sinnlos es sei.
"Da gibt es die verzweifelte Seite, die sich auf die Straße klebt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dann gibt es die Politik, die im Endeffekt auch nur ihre Wahlinteressen vertritt. Dann wird Klimapolitik mit dem Holzhammer gemacht, was die Leute zuhauf vom Klimathema wegbringt", fasst Cortez das Dilemma zusammen und fügt besorgt hinzu: "Stattdessen fördert es sogar die Strömungen, die wir eigentlich gar nicht haben wollen. Das ist so frustrierend."
Mit „eigenem Konsum“ gegen den Klimawandel
Und was hilft gegen diesen Frust? "Es bleibt eigentlich nur der eigene Konsum, was für mich ein Loslösen aus den eigenen Gewohnheiten bedeutet", erklärt Manuel Cortez. "Ich bin schon lange nicht mehr geflogen, fahre viel mit der Bahn und dem Fahrrad. Ich versuche verpackungsfrei und regional einzukaufen", sagt er zu seinem eigenen, an die Umstände angepassten Lifestyle.
Doch auch beim Thema Kleidung könne man als Konsument richtig viel machen, erklärt er weiter: "Mit unserem Konsum haben wir Macht. Das übt auch Druck auf die Firmen aus. Das bedeutet aber auch, dass man anfangen sollte, umzudenken. In Zeiten wie diesen mit Inflation und Krieg ist es natürlich eine noch größere Herausforderung. Aber ansonsten sind dem einzelnen die Hände gebunden", lautet sein wenig euphorisches Fazit.
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