Kurzarbeit im Studio Babelsberg: Minister zuversichtlich
Potsdam – Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hat sich trotz der Kurzarbeit in der weltberühmten Filmschmiede Studio Babelsberg zuversichtlich für den Standort gezeigt. Er führte das auch auf den Besuch von Kanzler Olaf Scholz (SPD) Mitte August in Babelsberg zurück.
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„Er hat uns geholfen, die Kommunikation mit den Vorständen kurzfristig zu beschleunigen“, sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur. „Deshalb bin ich optimistisch, dass im vierten Quartal nach weiteren Gesprächen eine Neukonzeption und damit auch die Zukunft des Studios Babelsberg darstellbar sein wird.“
„Mit diesem Standort ist viel Emotion verbunden“
Das Studio Babelsberg in Potsdam plant ab 1. September wegen schlechter Auftragslage Kurzarbeit. Der Betriebsrat sieht etwa 40 von 100 Beschäftigten betroffen. Co-Vorstandschef Andy Weltman hatte dies mit dem Produktionsstillstand bei Streaming-, Fernseh- und Filmprojekten begründet – seit Mai streiken Drehbuchautoren in den USA, seit Juli auch Schauspielerinnen und Schauspieler. Weltman sagte, am Engagement für die Mitarbeiter, das Unternehmen und seine Zukunft als einer der führenden Standorte für die Produktion von Inhalten werde festgehalten. Er hoffte auf eine Verkürzung der Kurzarbeit, sobald die Produktion wieder losgeht.
Der Brandenburger Wirtschaftsminister verwies auf die Pläne des Filmstudios zur Zukunft des Standorts. „Die Vorstände haben mir bei einem Gespräch deutlich versichert, dass sie für die verschiedenen Produktionen auch Synergien mit dem Standort Babelsberg sehen“, sagte Steinbach. „Wenn der Streik in absehbarer Zeit wieder zu Ende sein wird, ist das sicherlich eine ganz wesentliche Voraussetzung, dass es dann auch an unserem Standort vernünftig weitergehen kann.“ Er betonte: „Mit diesem Standort ist viel Emotion verbunden.“
Historische Filmproduktionsstätte
Das weltberühmte Studio Babelsberg ist nach eigenen Angaben das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt. Dort wurde beispielsweise der Film „Nosferatu“ gedreht. Später entstanden in Babelsberg international erfolgreiche Spielfilme wie „Bridge of Spies“ oder auch die Serie „Babylon Berlin“. Die historische Filmproduktionsstätte gab ihre Leitung im März in die Hände der Cinespace Studios, die zu dem US-Immobilieninvestor TPG gehören.
Der Bundesverband Schauspiel hatte sich besorgt über die Kurzarbeit gezeigt. Für die Beschäftigten am Standort Babelsberg sei das eine immense Herausforderung, weil die Filmproduktionsunternehmen in der Corona-Krise in Kurzarbeit hätten gehen müssen. Nach dem Einstieg der amerikanischen Cinespace Studiogruppe sei zudem ein klares Bekenntnis der neuen Investoren und Eigentümer zum Produktionsstandort Babelsberg nötig. © dpa
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